Yogya - Der Tag des Sultans

Nach einem Frühstück im Metro-Guesthouse machen wir uns, wie immer zu Fuß natürlich, auf den Weg in die Innenstadt zum Palast des Sultans. Entfernung: geschätzte 2km. Was bei uns in Deutschland normal ist, das Schlendern durch die Stadt, wird von den Indonesiern stets belächelt. Vor allem, wenn drei Weißbrote zu Fuß herumlatschen und kein einziger Indonesier. Als wir am Palast ankommen (zumindest dachten wir das wär er), sind wir auch schon wieder in den Fängen eines selbsternannten Guides, der uns schon Geschichten von hier und da erzählt, bevor wir überhaupt erst einmal NEIN sagen können..die Jungs haben es echt drauf. :-) Diesmal haben wir aber Glück und er war in Ordnung, denn er zeige uns einen Teil des Palastes, den Prince Palace, in dem gar keine Touris waren. Nett! Dann übergibt er uns an einen "Angestellten" (und bekommt natürlich Geld von uns). Dieser macht weiter, erklärt uns alles ausführlich und führte uns herum. Irgendwann hat die Sache aber immer einen Haken und prompt führt er uns gaaaaaanz zufällig an einem "Batik Shop" vorbei, wo wir original balinesische Kunst bestaunen und natürlich kaufen "dürfen". Und wie immer dieselben Sprüche: Direkt vom Künstler, eigene Kreation, Handarbeit, original...Timo und Sebi sind trotzdem ziemlich begeistert von der balinesischen Maltechnik, bei der man heißes Wachs auf ein Leinentuch tropft und es anschließend in einen Farbeimer taucht. Die Stellen mit dem Wachs bleiben in der urspünglichen Farbe und der Rest wird neu gefärbt. Diesen Vorgang wiederholt man mit jeder gewünschten Farbe bzw. dem Muster und heraus kommen wahnsinnig komplexe Bilder, die aussehen als seien sie mit Wasserfarbe gemalt worden. Und das alles hauchdünn auf einem Leinentuch, das sich problemlos falten und waschen läßt. Die Jungs haben natürlich was gekauft. :-)

Anschließend gehen wir durch den eigentlichen Palast mit all seinen Räumen, Gemälden und Außenbereichen. Der Teil den man besichtigen konnte wird sicher nicht mehr vom Sultan genutzt, es sind einige Fotogalerien von ihm zu sehen und was uns noch mehr erstaunt, das ganze Geschirr was er mal benutzt hatte, Kochbesteck usw, wird ebenfalls alles ausgestellt. Wertvolle Sachen sind wenige vorhanden, so wie man es sonst eigentlich von den europäischen Königshäuser gewohnt ist.
Nach dem Palast geht es zu Fuß zum Water-Palace, dem Swimmingpool des Sultans und seiner bis zu 40 Konkubinen. Hier wurde allerdings auch schon lange nicht mehr das Wasser gewechselt (schöööööööön grün) und somit erstrahlt das ganze nicht mehr in dem eigentlichen Glanze von früher...Schade.
Etwas ziellos herumirrend suchen wir anschließend das dritte und letzte Highlight aus dem Lonely Planet: den Bird Market. Leider wurde er scheinbar vor zwei Monaten woanders hin umgezogen, somit können wir dieses Highlight abhaken. Mittlerweile ist die Außentemperatur wieder satt über unsere mitteleuropäische Wohlfühltemperatur gestiegen und entgegen unserer sonstigen Einstellung nehmen wir uns zwei Becaks um uns in die Innenstadt fahren zu lassen. Dort schlendern wir gemütlich durch die einheimischen Märkte, durch Einkaufszentren und landen am Schluß im Dunkin' Donuts... Eine sehr willkommene Abwechslung zum mittäglichen Kaffee.
Nach zahllosen weiteren Batikläden stürmen wir dann doch noch ein Einkaufszentrum und Sebi deckt sich mit so vielen T-Shirts an wie er gerade noch tragen kann (zu nem Preis wo man in der Heimat grade noch ein bis zwei bei Kik hätte kaufen können). Danach geht es dann auch ziemlich ermattet zurück ins Guest House - zur Abwechslung mal mit dem Pferdefuhrwerk. Den Abend lassen wir in einem netten Lokal ausklingen und aktualisieren unseren Blog noch ein bisschen..

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