Die Geschichte von Team Chill-A-Lot und dem Botanischen Garten

Es war wieder einmal einer dieser Tage in denen um 5 Uhr der Hahn kräht, um 6 Uhr die Mopeds dröhnen und der Wecker um 7 Uhr vergeblich versucht noch irgendjemanden wach zu bekommen. Daher waren wir zu unserem 8 Uhr Morgenspaziergang mit Guide Richtung Wasserfall mehr das komplette Gegenteil von putzmunter. Zu allem Überfluss entpuppte sich auch in diesem Hotel das Frühstück als kulinarische Offenbarung aus Variationen von Toastbrot und Nasi Goreng ... rudimentär...
Also müde und mit hungrigem Magen auf zum fröhlichen Hiking. Der erste Stop wurde an einem "Freilichtmuseum" für Agrargeräte gemacht - der reine Wahnsinn so ein Reissieb, Reismesser oder Reisstampfdingsmitreistampfstengeldings. Ohwee wenn das mal so weiter geht, wir wollten doch nur jemand der uns den Weg zum Wasserfall zeigt. Aber es kam gar nicht so schlimm, ganz im Gegenteil. Das Kerlchen entpuppte sich als netter sympatischer Botaniker der uns allerlei wissenwertes zu den lokalen Früchten die am Wegesrand herumbaumelten mitteilen konnte.

Ok man hätte es sich auch merken müssen / können ... in der Theorie wissen wir nun den Unterschied zwischen Kaffee Arabica und Robusta, wann sie reif sind, dass man die Kerne als Ohrschmuck verwenden kann und vieles weitere über Papaya, Reis, Bananen, Vanille, Lemon Gras und eben all die Dinge die wir schon längst wieder vergessen haben. Zumindest war so der Weg von und zu den beiden Wasserfällen sehr kurzweilig und wenn nicht die 90% Luftfeuchtigkeit mit den gefühlten 300m Höhenunterschied gewesen wären - ein perfekter Guten-Morgen-Spaziergang. Die Wasserfälle an sich, nunja schön aber nichts allzu besonderes. Somit war mehr der Weg das Ziel.
Nach guten drei Stunden Lustwandeln durfte sich unser frisch gemachtes Zimmer (wow Zimmerservice (und gut dass wir die Wertsachen vorher aufgeräumt hatten)) auf unsere erneute Anwesenheit freuen. Da es noch zwei Stunden bis zum Kochkurs war: Voila, Chillen die erste. Was soll man denn auch sonst machen? Die einzige lauffähige DVD die uns Vormieter übrig gelassen hatten war der Malboro House Mix. Eine Offenbarung der modernen Unterhaltungsmusik. Also TV wieder aus, der eine liest, der andere tötet Zombies und der letzte tippt Tagebuch und sortiert Bilder. Warten bis zum nächsten Event...
Cooking Class. Frage: du zahlst 20 Dollar pro Person für einen Kochkurs, was würdest du erwarten? Naaa? Richtig, eine Küche von 5 qm bei denen du dir ein Gericht der normalen Karte aussuchst und dem "Koch" dabei zusehen darfst wie er es zubereitet. Na ich wollte schon immer mal wissen wie Steam Rice von Profis gemacht wird :-) Selten konnten wir uns so spontan für ein "ähm nein wollen wir dann glaub doch nicht machen" entscheiden. Dummerweise war damit der Plan unser Mittagessen selbst in die Hand zu nehmen auch zu nichte und die Suche nach einer Nahrungsquelle begann. Hotelküchen mal wieder - nein danke, nächste Einkehre schaut hübsch aus ist aber überteuert und Station Nummer Drei von Franzosenlümmeln überfüllt. Viel mehr gibt Munduk dann auch nicht her und wäre uns nicht noch eine kleine Absteige in einer Seitenstraße aufgefallen wäre es wohl ein sehr trauriger Nachmittag geworden.
Ein Nasi Goreng später, wir auf dem Weg zurück in die Bude um uns dem letzten Punkt der Tagesordnung zu widmen: Chillen. Zur Unterhaltung sorgte ein Kühlschrank voll mit Bier, eine Flasche Erdbeerwein, jede Menge Nelkenzigaretten und Schokosnacks. Unbestrittenes Highlight des restlichen Tages, abgesehen von unseren Plänen ein Hotel auf den Philippinen mit Kleidungs- und Auto-Import-Export Geschäft zu gründen, war der Wein. Bali oder generell Indonesien glänzt nun nicht unbedingt durch eigene lokale alkoholische Produkte - Bintang Bier ausgenommen. Daher will man nicht riskieren durch den selbstgebrannten Schnapps vom Schwarzmarkt zu erblinden muss man fast notgedrungen beim Bier bleiben - ausser man hat das Glück eben diese Flasche Erdbeerweines zu ergattern. Kann ja so schlecht nicht sein dachten wir, im schlimmsten Fall wie der Kinderfruchtsekt aus dem Aldi, aaaber wie sagte schon Bernd das Brot: schlimmer geht immer. Worte für diese Gaumenfreude müssen erst noch erfunden werden, am besten würden es wohl die Sprechblasen mit Totenschädel und Blitzen treffen wenn sich die Gallier in den Asterix Comics mal wieder wegen dem stinkenden Fisch auf dem Marktplatz prügeln. Auch "der das zweite Glas macht es erträglich" funktionierte einfach nicht. Somit liebe zukünftige Indonesienurlauber - nein nein nein kauft es nicht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Filiz Gülü (Montag, 23 August 2010 00:35)

    WOW.. was für Bananen!!! Habt ihr das Bild für mich geschossen? :-)

    Maiki du musst mir unbedingt eine Baby Bananenpflanze mitbringen!!

    Also nicht vergessen ja? :-)