Tiefenentspannt starten wir in den Tag mit einem leckeren Frühstück. Hier auf Don Det funktionieren Bestellvorgänge etwas gemächlicher, in der Regel muss man erst wild gestikulierend auf sich aufmerksam machen dass man bestellen oder zahlen möchte bevor sich eine der eigentlich in ausreichender Anzahl vorhandenen jungen Servicekräfte zu einem begibt. Frühstück abgehakt, jetzt kommt der anstregende Teil: Wir leihen uns jeder ein Fahrrad aus um die Insel zu erkunden. Während die Bikes doch durchaus solide wirken, sind Sattel und Lenker eben doch eher auf asiatische Inselzwerge ausgelegt, was das strampeln für uns doch etwas mühselig macht, aber wir haben ja Zeit ...
Unsere eigene Insel (Don Det) ist schnell durchquert und hinter den endlosen Reihen an Bungalows am Sunset Strip und am Sunrise Boulevard (man sollte trotz dieser Namen übrigens nicht mehr erwarten als einen von Schlaglöchern übersähten Trampelpfad) erwartet uns tatsächlich noch ein ursprüngliches Inselleben mit weiten Feldern, auf denen gerade geerntet wird. Wir radeln in aller Gemütlichkeit nach Süden nach Don Khon, eine etwas größere Insel, die mit der unseren über eine alte Betonbrücke verbunden ist, über die mal eine Eisenbahn fahren sollte. Zur französischen Kolonialzeit hatte man die Idee, von der Südspitze Don Khons bis zum Norden Don Dets eine Gütereisenbahn zu bauen, um Lasten flussaufwärts transportieren zu können trotz der umgebenden Wasserfälle; allerdings wurde diese Bahn nie in Betrieb genommen. Dennoch kann man hinter Brücke noch eine der alten Dampfloks stehen sehen, die für diesen Einsatz vorgesehen war.
A propos Wasserfälle - da wollen wir natürlich zuerst hin, also machen wir uns auf zum Westende der Insel zu den Li Phi Wasserfällen. Die sind in der Tat recht beeindruckend, wenn auch sicherlich nicht die Niagarafälle oder so, aber wenn man bedenkt, dass das nur grob ein Zehntel des Mekongs ist, der hier die Felsen hinabfällt, ist es durchaus ganz ordentlich :) Wir streifen noch ein bischen herum, entdecken noch einen ganz netten Strand, der sehr zum Baden einladen würde, wenn man nicht zu gut wüsste was da so alles in diesem Fluß schwimmt ...
Wir schwingen uns wieder auf unsere Drahtesel und strampeln weiter nach Süden über einen fast nicht mehr als solchen erkennbaren Pfad bis wir schließlich an der Südspitze ankommen. Das Wetter ist leider mittlerweile ziemlich bedeckt und vereinzelt fallen Regentropfen, also machen wir erst mal Mittagspause. Hierbei treffen wir eine verheerende Entscheidung bezüglich des Restaurants: Während schon der Geschmack als grenzwertig einzustufen ist, sind die Nachwirkungen definitiv magenumwälzend... Wir fühlen uns auf jeden Fall später alle nicht mehr so ganz wohl. Für die Rückfahrt entscheiden wir uns dann auch für den alten Eisenbahndamm - ziemlich holprig, aber immerhin der kürzeste Weg und so kommen wir wohlbehalten wieder in unserem Guesthouse an, wo wir auch gleich damit beginnen, magenberuhigende alkoholische Spezialitäten in uns hineinzukippen. Und da wir ja eigentlich auch zum Chillen hergekommen sind, ändert sich die Lage auch in den kommenden Stunden kaum ;)
Irgendwann packt uns dann doch der Hunger und da wir das Erlebnis vom Mittag nicht wiederholen wollen, entscheiden wir uns zur Abwechslung mal für gutes europäisches Essen. In der Streetview-Bar, betrieben von einem schon etwas länger ansässigen Australier bestellen wir uns Burger und Steak - und das schmeckt richtig gut! Wir schlagen die Bar direkt für mindestens 2 Michelin-Sterne vor! Zumal die Speisekarte neben vielen leckeren Spirituosen auch Joints und "Getting High" bereithält ;)
Unser letzter Tag hier geht zur Neige, jetzt wird nur noch der Blog vorbereitet (Internet scheint mal wieder nicht zu funktionieren) und dann ab ins Bett...
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Witzig Rose (Dienstag, 08 November 2011 11:01)
Hi,bin total begeistert von den Berichten und den Bildern.Alleine von den Wurzel-Baum-Strauch-Wurzel -Bildern könntet Ihr eine extra Ausstellung bestücken.Wünsche Euch noch scöne Tage ,vor allem einen gesunden Magen ! Gruß Rose und Wowi
Zwerg (Mittwoch, 09 November 2011 14:17)
Ich würde ohne eure Blogs die grauen Arbeitstage hier gar nicht überleben. Aber so sehr ich euch euren Urlaub gönne, noch mehr vermisse ich euch. Kommt bald wieder!!! (Brauch euch wirklich...)