Tölten, faule Eier und Relaxen im Schwefelbad

Bei so vielem Fahren mit unzähligen Eindrücken und regelmäßigen Wanderungen fehlt der Chillfaktor. Also beschließen wir, heute einen ruhigen zu machen und gehen nach dem Ausschlafen erst mal gemütlich frühstücken. Nach kurzem Sonnenbrillenshopping läuft unsere Parkuhr! ab und nehmen das als Anlass, den nächsten gemütlichen Teil des Tages anzugehen.

Wir fahren weiter den Fjord Richtung Meer entlang bis zum Gestüt Polar Hestar. Wie uns das Glück so begleitet, kriegen wir jeder sofort einen Helm und ein Islandpony und los geht die Tour mit einem PS durch saftige grüne Wiesen und Trampelpfade. Trotz weiterhin starken Winden scheint die Sonnne ausreichend stark, um uns zu wärmen, während unsere Vierbeiner sich kaum davon irritieren lassen. Nach anfänglichem Zögern und Befürchtungen stellen wir schnell fest, dass diese Tiere im Grunde von allein funktionieren. Sie laufen los, wenn unsere Leiterin anläuft, sie gehen im Tölt, wenn sie es ihrem Pferd ansagt. Nur manchmal bricht eines aus, um sich an den saftigen Wiesen zu erfreuen, dann hängen plötzlich alle Köpfe unten und wollen grasen.

Eineinhalb Stunden später kommen wir glücklich und zufrieden und heil wieder zurück und dürfen uns noch bei Kaffee und Kuchen stärken. Und es gibt Pfannkuchen! Auch diesen kulinarischen Punkt haben wir endlich geschafft.

Wir fahren wieder zurück Richtung Myvatn, um uns einen näheren Eindruck von der Gegend zu verschaffen. Tatsächlich gibt es doch ganz schön viele Mücken, wenn man die Straße nimmt, die direkt durch den See führt. Der Abstecher zum Vogelmuseum endet in einer Kaffeepause und da sich keiner wirklich für Vögel und Vogelbeobachtungen interessiert, nehmen wir lieber eine Brise dampfende Schwefelfelder. Der Geruch nach faulen Eiern löst bei manchen etwas Übelkeit aus, doch man gewöhnt sich daran, solange man den Kopf nicht Gegen den Wind an die dampfenden Löcher hält.

Da wir nicht genug von dem Gestank bekommen, nehmen wir im Naturebath die gesunden Mineralien bei einem gemütlichen Bad ein. Das milchig trübe blaue Wasser ist wohlig warm und man merkt kaum, dass über einem der Wind weiterhin ungestüm bläst. Je nachdem, an welcher Stelle man sich in dem Steinpool befindet, kann man einfach chillen oder sich wie ein Hummer fühlen.

Nach so viel Entspannung geht es zurück nach Akureyri. So wirklich Metropole ist es wohl doch nicht, denn die ersten Restaurants schließen schon um 21 Uhr, so dass wir erneut zu unserem all you can eat Suppe und Salat Buffet gehen - diesmal mit gedünstetem Seewolf und Fischstew. Den Abend lassen wir im Cafe Amour, dem angesagtesten Laden der Stadt (ok, es ist der einzige, der länger als halb zwölf offen hat), bei Livemusik und Bierchen ausklingen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Vera (Samstag, 11 August 2012 01:16)

    So seit heute bin ich auch auf Island und ab morgen mische ich die Reisegruppe auf :-)