Auf in die Westfjorde - oder ins Nichts

Da ja die Supermärkte so unglaublich früh auf machen, nehmen wir ein Frühstück to go beim Bäcker mit und düsen los, um die Vierte im Bunde in Hvammstangi am Busterminal einzusammeln. Durch erneut sehr malerische Berge und Täler, immer entlang an irgendeinem Gewässer, nähern wir uns dem bisher am wenigsten touristischen Teil Islands. Sogar die Isländer selbst wandern wieder aus dieser oft als unwirtlich bezeichneten Gegend ab, nachdem die Heringe weitergezogen sind und der Bedarf an Haifleisch zurückgegangen ist.

Die Bushaltestelle entpuppt sich genau genommen als Tankstelle mit Restaurant, wo die Überlandbusse halt machen um kurz Menschen aus- und einzuladen und dann schnell weiterziehen. Vera kommt pünktlich an und mit etwas Tetris kommen sowohl Reisende als auch alle Gepäckstücke in den vorgesehenen Bereichen unseres Autos unter.

Gleich der erste Fjord zeigt sich in seiner vollen Pracht. Auch die Schotterpisten tauchen nach nicht erkennbarem Muster immer häufiger auf. Ein schöner Fjord folgt dem anderen und neben Schafen und Kühen kann man immer mehr Vögel am Uferrand beobachten. Den Kaffeestopp machen wir im Cafe Ris in Holmavik, was sich auch als beliebter Stopp für Motorradfahrer zeigt.

Schon bald erreichen wir unsere Unterkunft Malarhorn. Wir haben quasi unser eigenes Apartment mit großzügigem Wohn- und Essbereich sowie einer Küche. Dennoch entscheiden wir uns für das Restaraunt unserer Apartementanlage, da es sich für seine gute Küche sowie dem berühmten Gammelhai rühmt. Wir gehen das Wagnis ein und stellen uns dem Gestank des Hakarl. Das zuckerwürfelgroße Stück ist gefroren, so dass es uns nicht gleich den Appetit verdirbt. Beim Zerkauen eröffnet sich dann der wahre Geschmack, eine Mischung aus sehr altem Camembert angerührt mit etwas Ammoniak, der etwas beißt. Die empfohlene Fischsuppe enthält mehr Gemüse statt Fisch, aber dennoch lecker. Insgesamt halten sich die Mengen jedoch in Grenzen, sei es, dass es am Brauch der Küche liegt oder daran, dass es in diesen Gegenden einfach begrenzte Ressourcen gibt (einen Salat konnten sie jedenfalls nicht zubereiten).

Den Abend lassen wir mit Blick auf den Fjord und die Berge bei Spielchen und ein paar Drinks ausklingen.

 

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