Ankunft mit Hindernissen und erste Gehversuche

Die fast 22h Anreise aufgrund einer nicht ganz optimalen Verbindung Köln-Amsterdam-Singapur-Brunei war ja für sich genommen schon unangenehm genug (gut ich gebe zu in der Business Class kann mans aushalten aber nichts was ich täglich brauche). Wenn am Ziel (dem weltbekannten Drehkreuz des Bandar Seri Begawan Brunei International Airport) dann shcon ein geschäftiger Flughafenangestellter mit einem Zettel winkend entgegenkommt und einem erzählt dass es einer meiner beiden Koffer vorgezogen hat in Amsterdam zu bleiben, ist die Laune um halb 1 Uhr nachts besonders gut. Naja kann man nix machen, die Datenaufnahme war aufgrund mir nicht bekannter Wohnadresse dann auch noch etwas schwieriger als gedacht aber schließlich mache ich mich auf den Weg zum Ausgang in der Erwartungshaltung, dass da jemand ein Schild mit meinem Namen dran hochhält ... war aber leider nix. Ich folge erst mal den Schildern mit der Aufschrift BSP (für Brunei Shell Petroleum) und in der Tat lande ich an einem geschlossenen Schalter vor dem aber immerhin jemand steht der mir dann die nette Auskunft erteilt, dass heute niemand mehr erwartet werde... Nach dem Anklingeln der ein oder anderen HR Service Notruf-Nummern findet sich dann tatsächlich noch ein Plätzchen für mich in einem Wagen der grob in die Richtung fährt in die ich auch muss. Wohin das genau ist sollte ja eigentlich der Fahrer wissen der mich abholt... Also nach einer guten Stunde Fahrt erstmal das nächstbeste Hotel in Seria angesteuert - leider voll. Der Fahrer ist sehr hilfsbereit, telefoniert herum und ich bekomme tatsächlich in irgendeinem firmeneigenen Apartmenthaus noch ein Zimmer für die Nacht.

Der nächste Tag läuft unwesentlich besser, aber immerhin schaffe ich es in die Firma und die ersten notwendigen Formalien werden erledigt. Medizincheck klappt noch, Bankkonto eröffnen dann nur teilweise, weil grade das Internet ausgefallen ist... achja ...

Dann darf ich erstmal in mein vorläufiges Apartment umziehen, immerhin ganz passabel. Nachdem mir 2 Stunden Ruhe gegönnt werden, bekomme ich dann auch meinen Leihwagen, auch ein besonders schickes Exemplar :)

 

Also damit nochmal in die Firma und weitere Informationen eingesammelt und nach einigem Suchen findet sich dann auch jemand der weiß wo mein Büro ist ;) Ansonsten wars das erstmal, ich schlafe erst mal meinen Jetlag aus.

Am nächsten Tag finde ich sogar mein Büro - und stelle bei der Anmeldung erst mal fest dass ich doch jemand ganz anderen als Chef haben werde ... Naja immerhin ist der da und einen provisorischen Schreibtisch gibts auch, es geht aufwärts. Arbeiten kann ich zwar noch nicht wirklich aber ich finde mich zumindest so langsam etwas zurecht hier und meine Kollegen sind nett und hilfsbereit. Den Nachmittag nutze ich, um die Gegend etwas zu erkunden und stelle fest, dass man es hier durchaus aushalten kann :)

Ansonsten bringen die ersten Tage zwei interessante Erkenntnisse:

- wer dachte Deutschland ist bürokratisch wird hier eines besseren belehrt, ohne mindestens 4 komplizierte Formulare mit dreifachem Durchschlag geht hier gar nix

- im Büro gibts immer irgendwo essen - zu jedem Meeting mal mindestens. Und achja, man bekommt 3 mal am Tag Kaffee an den Schreibtisch serviert :P

 

Ansonsten vergehen die ersten Tage mit den notwenigsten Besorgungen (Smartphone, Stromadapter, Wasser, etc). Und ich habe zwei Hauptaufgaben zu erfüllen in den nächsten Tagen: Auto kaufen (den Leihwagen gibts nur 30 Tage) und Wohnungen anschauen. Das mit dem Autokauf ist hier sehr lustig: man fährt die 6 Händler an die es hier gibt, fragt was überhaupt lieferbar ist und was sie kosten und jetzt mus ich mich entscheiden :) Sollte ich tatsächlich einen Kia Neuwagen kaufen? Wenn mir vor 4 Wochen jemand diese Option gesagt hätte ... Naja noch ist nix entschieden, mal sehen ;)

Dann schau ich mir noch ein ganz nettes Holzhäuschen an, Wohnung im ersten Stock, irgendwie urig, jetzt muss ich mal schauen ob ich noch was mit Garten raushandeln kann...

Ansonsten mache ich Bekanntschaft mit dem Strand und dem Panaga Club, eine Art Country Club wo alle hier Mitglied sind. Nettes Strandcafé haben sie da, Pool gibts auch, Essen ist auch hervorragend. Allerdings bin ich doch etwa schockiert ob der Anzahl kleiner Kinder die hier herumtollen. Die durchschnittliche Expat-Familie scheint hier mindestens 3 Kinder dabei zu haben ;)

Mal schauen was die 2te Woche so mit sich bringt, das jede Menge Formulare dabei sein werden weiß ich jetzt schon :)

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Wolfi (Sonntag, 22 September 2013 20:58)

    Sehr cool Timo!
    Wünsche viel Spaß mit deinem (bald) neuen KIA... :-D

    Gruß Wolfi und Marion

  • #2

    Firas (Sonntag, 22 September 2013 22:43)

    Wünsche dir alles gute und Erfolg Timo !!

  • #3

    Vera (Donnerstag, 26 September 2013 16:56)

    Dann mal weiterhin viel Spass beim Einleben und ganz liebe Grüsse aus Kanada :-)!

  • #4

    Elke (Dienstag, 15 Oktober 2013 18:02)

    Hört sich alles richtig gut an und für Deine alte Nachbarin beruhigend bürokratisch. Viele weitere gute Erfahrungen und vor allem ein dickes Lob: Das ist wirklich lesenswert, wie Du Dinge, die etwas schlechter laufen (und riechen, weil das Wasser nicht läuft) wegsteckst. Bist einfach ein lieber patenter Kerl!